Frank Ewert (ZALF)
Nach dem NFDI4Agri Community Workshop vom 15.7.2020 berichtet der Sprecher Prof. Dr. Frank A. Ewert von seinen Eindrücken.
Mehr als 120 Teilnehmer und mehr als 20 Referenten haben sich kürzlich zum virtuellen Workshop des Konsortiums NFDI4Agri getroffen. Hatten Sie als Sprecher des Konsortiums mit einer solchen Resonanz gerechnet?
Die Resonanz war wirklich beeindruckend, das war in diesem Umfang nicht unbedingt zu erwarten. Das enorme Interesse zeigt uns aber auch, wie groß der Bedarf an einer modernen, leistungsfähigen und abgestimmten Forschungsdateninfrastruktur für die Agrarwissenschaften ist. Wir fühlen uns also bestätigt und sind, da bin ich ganz sicher, auf dem richtigen Weg.
Haben Sie schon Rückmeldungen zum Workshop bekommen?
Ja, noch am Tag der Veranstaltung. Viele Teilnehmer haben sich im Chat für die gute Organisation und die hervorragenden Vorträge bedankt. Wir haben aber auch quasi „live“ über den Workshop getwittert und auch über diesen Kanal positive Rückmeldungen bekommen.
Zahlreiche Einrichtungen haben bereits mögliche Fallbeispiele präsentiert. Die Spannbreite der Themen ist sehr groß. Passt das alles unter das Dach von NFDI4Agri?
In jedem Fall! Natürlich ist die Community sehr groß und fachlich divers. Das aber ist kein Hindernis, sondern es ist eine enorme Chance für alle Beteiligten. Ziel muss es sein, dass wir auch anhand der vielen Fallbeispiele alle voneinander lernen und profitieren. In einem Vortrag des Workshops hieß es treffend: Aus der Community für die Community - genau das sollte unser Leitbild sein.
Letztlich soll die Forschung aber natürlich kein Selbstzweck sein, sondern auch positive Effekte für die Gesellschaft erzielen. Wie erklären Sie einem Laien kurz und knapp den Sinn eines Konsortiums wie NFDI4Agri?
Schauen Sie sich die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen an, die Sustainable Development Goals. Für die Erreichung fast aller dieser Ziele spielt die Landwirtschaft eine maßgebliche Rolle. Für mich unterstreicht allein das schon die große Relevanz unserer Arbeit.
Wie sieht der weitere Fahrplan aus?
Bis zum 20. Juli läuft noch eine Umfrage, die sich an die gesamte Community richtet. Wir wollen auf diesem Weg erfahren, welchen Erwartungen und Wünsche die einzelnen Akteure an eine moderne Dateninfrastruktur haben. Mitmachen ist ganz einfach. Auf unsere Website www.nfdi4agri.de findet sich der entsprechende Fragebogen.
Und wie geht es dann weiter?
Wer bei NFDI4Agri mitmachen und ein Fallbeispiel, einen sogenannten Use Case, einreichen möchte, hat noch bis zum 15. August Zeit. Die entsprechenden Unterlagen stehen auch auf unserer Website. Spätestens am 30. September muss das Konsortium dann seinen Förderantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingereicht haben. Nach den Erfahrungen des Workshops bin ich da sehr zuversichtlich. Wir wollen auf jeden Fall den Schwung der Veranstaltung nutzen.